Postum Ehrung für Ehrenwehrführer Hans Hackmack

Finnischer Feuerwehrband verlieh Grabsteinorden postum für Hans-Heinrich Hackmack (┼ 2008)

Obwohl sie auf dem Friedhof standen, stellten die Teilnehmer zunächst fest, dass sie aus einem erfreulichen Anlass dort sind. Die Freunde der FF Ohe aus dem finnischen Padasjoki ließen die Oher, 15 Jahre nach dem Tod ihres Ehrenwehrführers, am 21. April versammeln.

Der Grund: Ehrenwehrführer Brandmeister Hans-Heinrich Hackmack (┼ 2008), der an dem Tag seinen 99. Geburtstag gefeiert hätte, wurde vom Feuerwehrverband der Republik Finnland postum geehrt.

Wer war Hans Hackmack? Ein Mann, der in Ohe Geschichte geschrieben hat. Hackmack war von 1967 bis 1989 Wehrführer der Feuerwehr Ohe. Er trat nach dem Krieg 1946 ein, um Dienst zum Wohle der Bürger seiner Heimat zu leisten. Nach Jahren der Gewaltherrschaft klafften große Lücken in den Reihen der Wehr, die er mit seinen damaligen Kameraden heilen musste. Er hat angefangen die FF Ohe wieder aufzubauen und das Fundament für die Zukunft gemauert.

Noch heute liegt dieser massive Grundstein nicht nur fest in den Gedanken der Kamerad*innen, sondern er erlaubt den nachfolgenden Generationen den weiteren Ausbau des Erfolgs, der guten Kameradschaft und des bestmöglichen Schutzes der Bürgerinnen und Bürger.

„Wir erinnern uns, er war streng, er war zielgerichtet und er verschaffte sich mit seiner markanten Stimme stets Gehör, wenn es um Angelegenheiten der Feuerwehr ging. Er hatte sein Herz auf dem rechten Fleck und vermittelte Disziplin und Kameradschaft auf seine ganz besondere Art und Weise“, betonte Ortswehrführer Oliver Selke in seiner Laudatio.

Nicht nur die Feuerwehr hat dem damaligen Oher Gastwirt viel zu verdanken, sondern unter anderem auch der Sportverein, die Kirche und andere Einrichtungen im Dorf. Mit seinem vielseitigen Engagement machte er sich einen Namen: er war „Ohes Bürgermeister“! – Wurde für sein Wirken zu Lebzeiten mit hohen finnischen und deutschen Medaillen ausgezeichnet.

Selbst junge Leute, die ihn nicht mehr persönlich kennen, wissen, wie er Ohe geprägt hat. Man kommt nicht an ihm vorbei: Das Stadion des FC Voran trägt seinen Namen, die Feuerwehr wäre nicht das, was sie heute ist und der Padasjokiplatz im Herzen des schönen Ortes – als sichtbarer Beweis für die von ihm aufgebaute Freundschaft nach Finnland, entstammt seiner Idee und seinem Tatendrang.

Hans Hackmack ist neben seinen finnischen Freunden Anders Nymann, Lasse Ehlers und Erkki Saksa der Anstifter der Freundschaft nach Finnland. Auf einer Reise mit dem Schönningstedter Musikzug im Jahre 1973 wurde von den Finnen der Wunsch nach einer weiteren Beziehung zu einer Deutschen Feuerwehr geäußert und von ihm kurzerhand umgesetzt. So feierten die Wehren Ohe und Padasjoki 1974 eine Verbrüderung, die nun schon fast 50 Jahre hält, die seinesgleichen kaum findet und dessen Tragweite, Herzlichkeit und Tiefe selbst die Kameraden der ersten Stunde sich kaum vorstellen konnten.

Selke lobt die Finnen für die besondere Ehrung: „Die Finnen zeigen uns, dass Hacki´s Verpflichtungen auf Ihrer Seite nicht vergessen werden. Sie sind uns sogar ein ganzes Stück voraus, Feuerwehrleute postum zu ehren, die Dankbarkeit über den Tod hinaus sichtbar zu machen, und dem Gedenken an jene, denen wir viel zu verdanken haben, einen Aufschwung zu verleihen“.

Die Grabstein-Plakette, die bereits während einer Finnlandreise 2022 durch den Wehrführer Niko Ara übergeben wurde, würdigt das Lebenswerk und das Engagement einer im Rettungs- und Feuerwehrwesen tätigen Person. Die Plakette ist ein aus Bronze gegossenes Emblem des Feuerwehrverbandes der Republik Finnland.

Erstmalig wird mit dem Grabsteindenkmal ein Freund außerhalb Finnlands bedacht und geehrt. Es ist eine hohe Auszeichnung, die postum verliehen wird. Der finnische Feuerwehrverband ehrt Hans-Heinrich Hackmack „für besondere Verdienste im internationalen Feuerwehrwesen und die leidenschaftliche Tätigkeit im Rahmen der Verbrüderung der Wehren Padasjoki und Ohe“, sagte Niko Ara bei der Übergabe an Hackmacks Tochter, Marianne Stuckenbröker (70) im August 2022.

Neben der Bronze-Plakette wurde ein dazu passender Holzsockel verliehen, der Platz im Wohnzimmer der Witwe, Lore Hackmack (92), gefunden hat. Sie und ihre große Familie waren sichtlich gerührt und dankbar für das Gedenken an Hacki, ihren ganz großen Oher.

Die Finnen grüßten: “Kiitos, Vaari”